Ryanair schluckt Laudamotion noch vor dem ersten Start


20 Mrz 2018 [11:07h]     Bookmark and Share


Ryanair schluckt Laudamotion noch vor dem ersten Start

Foto: Carstino Delmonte/ Ryanair und noch unlackierte Ex-Air Berlin-Maschine von Laudamotion am Flughafen von Palma



Raubtierkapitalisten unter sich. So jedenfalls sagen es nun schon einige Kritiker den beiden Airlinechefs von Ryanair und Laudamotion, Michael O ‚Leary und Niki Lauda nach. Gemeinsam ist ihnen der Wille zum knallharten Sparen um nahezu „jeden Preis“. Ryanair wird 75 Prozent von Laudamotion übernehmen, die selbst erst gegen Ende März zum ersten Mal abheben soll. Ein Coup gegen andere Billigflieger und vor allem gegen die in Europa starke Lufthansa-Gruppe. 

Dublin/ Wien – Ryanair wird vorbehaltlich Genehmigungen durch die Wettbewerbsbehörden Dreiviertel an der soeben aus den Resten von Niki und Air Berlin gegründeten und noch nicht operativen Laudamotion übernehmen.
Laudamotion hatte angekündigt, vorwiegend als Touristenflieger Verbindungen aus den deutschsprachigen Ländern zu Mittelmeerdestinationen zu bringen. Die von Niki Lauda betriebene Billiglinie, bei der Kunden in den meisten Klassen für quasi alle Extras separat zum Flugpreis noch zur Kasse gebeten werden, hat damit ein ähnliches Konzept wie Ryanair. Allerdings sind die aus dem Air Berlin stammenden Flugzeuge keine Boeing 737 sondern ausschließlich Airbusse der Serien A 319 bis A 321.
Ryanair wird zunächst nur 24,9 Prozent der Anteile von Laudamotion übernehmen und will später auf 75 Prozent aufstocken. EX-Rennfahrer und Ex-Lauda Air Betreiber Niki Lauda wird den Vorstand der Fluggesellschaft leiten.  Die Airline soll zu einer österreichischen Low-Cost-Airline gemacht werden.

Ryanair wird Geld und betriebswirtschaftlichen Support beisteuern sowie sechs Wet-Lease-Flugzeuge für den Sommerflugplan 2018 zur Verfügung stellen, damit Laudamotion Flugangebot mit 21 Flugzeugen im Sommer sicherstellen kann.

Nach Ryanair Angaben werden unter 50 Millionen Euro beigesteuert, wobei Ryanair im ersten Jahr weitere 50 Millionen Euro für Start-up und Kosten aus dem operativen Bereich übernehmen wird. Niki Lauda und Ryanair werden mit dem bestehenden Management-Team von Laudamotion weiterarbeiten und rechnen damit, im dritten Jahr der Partnerschaft profitabel operieren zu können. Der Plan dafür sieht ein Wachstum der bestehenden Airbus-Flotte auf 30 Flugzeuge vor.

Dazu Michael O’Leary: „Wir freuen uns, gemeinsam mit Niki Lauda an seiner Vision einer erfolgreichen österreichischen Low-Cost-Airline für den Linien- und Chartermarkt zu arbeiten. Bei Laudamotion kommt eine Airbus-Flotte zum Einsatz. Eine solche wollten wir schon seit einigen Jahren innerhalb der Ryanair-Gruppe entwickeln. Laudamotion wird von der Partnerschaft stark profitieren. Die Airline bekommt Zugang zur Ryanair-Flotte und unsere finanziellen Ressourcen. Laudamotion kann damit in einem Markt, der mit Austrian und Swiss von der Lufthansa-Gruppe und ihren Hochpreistickets dominiert wird, rascher wachsen.“

Laut Niki Lauda sei diese Partnerschaft gegen Monopole gerichtet und biete seiner Airline die Möglichkeit schnell und nachhaltig zu wachsen. Mit diesem Schachzug sieht Lauda sich ein Stück größer und auf dem Weg zu einer großen Billigairline: „Ein neuer Player in der Airline-Welt ist geboren und mein Ziel ist es, unseren Passagieren ein umfassendes Streckennetz zu günstigen Preisen zu bieten.“

Von den bis dato immer wieder betonten Kooperationsplänen mit Condor scheint nun keine Rede mehr zu sein.






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