Österreichs Tourismus profitiert vom Franken-Schock


14 Jan 2016 [14:15h]     Bookmark and Share


Österreichs Tourismus profitiert vom Franken-Schock

Österreichs Tourismus profitiert vom Franken-Schock



Vor einem Jahr hat die Schweizerische Nationalbank – einem Paukenschlag gleich – die Anbindung des Franken an den Euro gekippt. Vor allem der Tourismus in Österreich profitiert davon, wie aktuelle Zahlen des Buchungsportals Hotel.de zeigen.

Nürnberg  –  Am 15. Januar 2015 kippte die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Kursuntergrenze und somit die Bindung zum Euro. Gäste aus dem Euroland erhielten kurz nach der Ankündigung für einen Euro nur noch knapp 0,87 statt 1,20 Franken.

Starker Franken – schwacher Euro

Auch wenn sich der Euro mittlerweile wieder auf 1,09 Franken deutlich erholen konnte, befindet sich die Gemeinschaftswährung im Verhältnis zum Franken weiterhin im langfristigen Abwärtstrend und verteuert den Urlaub für Eurogäste zusätzlich. Besonders eindrucksvoll abzulesen ist beispielsweise die Entwicklung der Übernachtungskosten in der Schweiz an den Daten der internationalen Buchungsplattform HOTEL DE. So stiegen die Zimmerpreise seit 2005 auf Frankenbasis zwar nur um moderate 2 %. Gäste die in Euro zahlten mussten allerdings gegenüber 2005 knapp 50 % mehr auf den Tresen legen.

Schweizer Hotelpreise: Moderater Anstieg auf Franken-Basis, Preis-Schock in Euro*

  
Seit 2005 sind die Zimmerpreise in der Schweiz nur um rund 2 % gestiegen. Aufgrund des starken Franken bzw. schwachen Euro müssen Urlauber aus dem Euroraum dagegen knapp 50 % mehr berappen.

Zwar reagierten viele Schweizer Hoteliers nach der Ankündigung der SNB mit Preissenkungen, dennoch stiegen die Hotelkosten für Eurogäste währungsbedingt um 9,65 % auf 155,02 Euro. „Dank der Preisnachlässe und einer Erholung des Euro im vergangenen halben Jahr fiel die Teuerung und somit auch der Nachfragerückgang in der Schweiz, der bei rund 10 % lag, geringer aus als zunächst befürchtet“, erläutert Jörg Malang, Geschäftsführer bei HOTEL DE.

Viele Schweizer Tourismusregionen wie Jungfrau, Zermatt, das Berner Oberland oder der Kanton Graubünden mussten allerdings deutlich stärkere Nachfragerückgänge hinnehmen. Hier dürfte jedoch der bislang milde Winter die Bettenauslastung zusätzlich verringert haben.

Österreichische Ski-Regionen profitieren

Gewinner sind die Anrainerstaaten, für deutsche Urlauber insbesondere Österreich. Der Durchschnittspreis lag hier im Zeitraum nach der Entscheidung der SNB bei 86,91 Euro. Zimmer kosteten im Vergleich zur Schweiz also fast nur die Hälfte. In den Tourismusregionen waren die Übernachtungskosten zwar „nur“ rund ein Drittel niedriger, dennoch konnten viele bekannte Regionen wie das Zillertal (102,27 Euro), Kitzbühel (114,70 Euro), Arlberg (111,67 Euro) und Stubaital (102,38 Euro) ein deutliches Plus bei Übernachtungen von durchschnittlich rund 15 % verzeichnen.

* Währungsumrechnungen basieren auf Durchschnittskursen des jeweiligen Jahres
 

Foto: Carstino Delmonte







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