Bremen: Künstler, Träumer, Visionär


23 Mrz 2012 [09:18h]     Bookmark and Share


Bremen: Künstler, Träumer, Visionär

Bremen: Künstler, Träumer, Visionär



Worpswede und Bremen würdigen Vogeler – besondere Pauschalreise

Bremen – Er war Maler, Grafiker, Schriftsteller, entwarf Möbel, Tapeten, Schmuck: Heinrich Vogeler (1872 – 1942) war ein typischer Vertreter des dem Kunstgewerbe zugeneigten Jugendstils und zugleich einer der bedeutendsten. Vor 120 Jahren geboren, jährt sich auch der Todestag des Künstlers 2012. Seine Heimat würdigt ihn darum mit zahlreichen Ausstellungen. Die Bremer Touristik-Zentrale (BTZ) hat eigens eine Pauschale für einen dreitägigen Aufenthalt entwickelt, in denen sich Besucher ein umfassendes Bild von der Arbeit des gebürtigen Bremers machen können.

Seine große Karriere war Vogeler nicht an der Wiege gesungen. Sohn eines Eisenwarenhändlers, konnte er seinen Vater aber überzeugen, ihn nach der Schule nicht in die Firma zu zwingen, sondern ein Kunststudium zu erlauben. 1894 schloss Vogeler sich der Künstlerkolonie Worpswede bei Bremen an und gab ihr mit seinem „Barkenhoff“ einen Treffpunkt. Im Ersten Weltkrieg wandelte sich der Bürgerssohn vom romantischen Maler zum Sozialrevolutionär. 1923 reiste er erstmals in die damalige Sowjetunion, lebte dort später ständig und starb 1942 auch in der UdSSR.

Mehr als 20 Jahre war Worpswede Lebensmittelpunkt Vogelers. Die vier Museen des Ortes präsentieren darum unter dem Titel „Künstler, Träumer, Visionär“ vom 26. Mai bis zum 30. September 2012 mit über 300 zum Teil noch nie gezeigten Exponaten Facetten seines Werks rund um vier zentrale Gemälde. Das Haus im Schluh, lange Wohnsitz von Vogelers erster Frau Martha, gruppiert seine Ausstellung um ein märchenhaft verklärtes Bild Marthas von 1897: „Frühling“. Der Barkenhoff zeigt die idealisierte Arbeits- und Lebenswelt in der Künstlerkolonie um 1905. Die Große Kunstschau Worpswede widmet sich anhand des Bildes „Die Geburt des neuen Menschen“ von 1923 den Erfahrungen des Künstlers mit dem Kommunismus, die Kunsthalle von Worpswede zeigt den politischen Vogeler.

In den Jahren um 1900 war Vogeler auf dem Höhepunkt seines Ruhms. So erhielt er vom Bremer Senat einen Auftrag, dessen Ergebnis noch heute Besucher des Rathauses (UNESCO Welterbe) in Staunen versetzt. Er sollte die im 16. Jahrhundert in die Obere Rathaushalle eingebaute „Güldenkammer“ neu gestalten, deren Name auf vergoldete Ledertapeten zurückgeht. Vogeler schuf daraufhin neue Wandvertäfelungen, Mobiliar, Lampen, Teppiche – das Ergebnis gilt als eines der wenigen erhaltenen Raumensembles des Jugendstils.

Die Güldenkammer wird heute nur zu ganz besonderen Anlässen geöffnet. Besuchern ist allerdings bei Rathausführungen ein Blick hinein gestattet. Die fantasievollen, präzisen Entwurfszeichnungen bewahrt die Kunsthalle Bremen auf und zeigt vom 17. Mai bis zum 30. September 2012 eine Auswahl. Auch das Paula Modersohn-Becker Museum in der Böttcherstraße würdigt Vogeler: Hier ist vom 15. Juli bis zum 28. Oktober 2012 die Schau „Worpsweder Lichtbilder – die Künstlerkolonie in frühen Fotografien“ zu sehen. Das Focke-Landesmuseum schließlich beherbergt das „Zimmer einer jungen Frau“, das zu den normalen Öffnungszeiten zu sehen ist.

Die Jubiläumspauschale der BTZ umfasst neben zwei Übernachtungen in Bremen inklusive Frühstück unter anderem die Bahnfahrt nach Worpswede, den Eintritt zu den vier Ausstellungen und eine Ortsführung, eine Rathausführung und den Besuch eines Bremer Museums. Sie ist ab 129 Euro pro Person buchbar. Weitere Informationen sind über das Service-Telefon der Bremer Touristik-Zentrale (BTZ) unter 0 18 05/10 10 30 (14 Ct./Min. dt. Festnetz, max. 42 Ct./Min. Mobilfunk oder im Internet erhältlich.

 Foto: Carstino Delmonte







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