Verkehrsgewerkschaft GDBA befürchtet Verkehrsinfarkt auf der Schiene


07 Nov 2008 [16:01h]     Bookmark and Share




Verkehrsminister im Bund und in den Ländern zum Handeln aufgefordert

Frankfurt/Main – Die Verkehrsgewerkschaft GDBA hat Bundesverkehrsminister Tiefensee und die zuständigen Verkehrsminister in den Ländern aufgefordert, zusammen mit den Schieneninfrastrukturunternehmen, umgehend ein tragfähiges Entwicklungskonzept für die norddeutsche Schieneninfrastruktur vorzulegen. Der drohende Infarkt beim so genannten Hafenhinterlandverkehr könne nur verhindert werden, wenn schnell Lösungen gefunden werden. Diese müssten sich am Machbaren orientieren und frei sein von einer ideologischen Herangehensweise. Eine entsprechende Forderung beschloss der Bundeshauptvorstand auf seiner Sitzung am Dienstag, den 4. November, in Würzburg einstimmig. Schon seit Jahren wächst die Menge an Gütern, die von und zu den großen Nordseehäfen Deutschlands transportiert wird, stetig an. Für den Hamburger Hafen wird beispielsweise bis 2015 mit einer Verdoppelung des Containerumschlags gerechnet. Nach Maßgabe der Verkehrsgewerkschaft GDBA wird daran auch die sich abzeichnende Rezession grundsätzlich nichts ändern: Zielwerte werden mitunter später erreicht, die Grundtendenz bleibt.

Noch rollt der Verkehr, doch die vorhandenen Reserven an Netzkapazitäten werden in absehbarer Zeit aufgebraucht sein. Ersatz zu schaffen fällt schwer, da sich die Engpässe in den Bahnknoten überwiegend in dicht besiedelten Gebieten befinden. Insofern befürchtet die Verkehrsgewerkschaft GDBA schon bald einen „Verkehrsinfarkt“ auf einer der wichtigsten europäischen Nord-Süd-Relationen. In der Folge würden die norddeutschen Häfen erheblich an Attraktivität verlieren, da Güter von hier nicht mehr in der erforderlichen Menge abtransportiert werden könnten – mit nachteiligen Auswirkungen für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Nach Maßgabe der Verkehrsgewerkschaft GDBA muss deshalb umgehend ein Gesamtkonzept erarbeitet werden, das aufzeigt, wie die bereits vorhandenen, aber auch wie die zu erwartenden Engpässe in der Abwicklung des Seehafenhinterlandverkehrs auf der Schiene möglichst kurzfristig beseitigt werden.

Zum einen sei in diesem Zusammenhang zu klären, wie stillgelegte Anlagen reaktiviert und vorhandene unzureichende Infrastruktur ertüchtigt werden kann. Zum anderen sollten aber auch mögliche Neubauprojekte ohne weitere Verzögerung in Angriff genommen werden, sofern sich mit kurz- und mittelfristigen Maßnahmen nicht die erforderliche Kapazitätssteigerung erreichen lässt.

Der umweltfreundliche Verkehrsträger Schiene darf nach Maßgabe der Verkehrsgewerkschaft GDBA beim Güterverkehr nicht ins Hintertreffen geraten. Die Politik muss sich deshalb umgehend und ernsthaft des wichtigen Themas Hafenhinterlandverkehrs annehmen. Die Verkehrsgewerkschaft GDBA ist bereit, an der Erarbeitung tragfähiger Lösungsmöglichkeiten mitzuarbeiten.







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