Test Flugtarife USA und Kanada – Wer viel Gepäck hat, ist der Dumme


17 Jan 2019 [16:47h]     Bookmark and Share


Test Flugtarife USA und Kanada – Wer viel Gepäck hat, ist der Dumme

Foto: Carstino Delmonte



Wer als Urlauber auf Flügen nach Nordamerika auf Koffer und Sitzplatzreservierung nicht verzichten möchte, zahlt am Ende womöglich fast doppelt so viel wie in der Werbung ausgeschrieben. Das hat ein Test einer Reisezeitschrift von 19 Airlines ergeben, bei dem Bedingungen und Zusatzgebühren für Gepäck, Sitzplätze und Verpflegung auf Flügen Richtung Nordamerika untersucht wurden.

Buxtehude – Vorbei die Zeiten, als man als USA-Reisender mehr Gepäck aufgeben durfte, als man tragen konnte. Für Economy-Reisende wurde das Koffergewicht erst von 32 auf 23 Kilo und dann von zwei auf einen Koffer zusammengestrichen. Und das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht. Denn immer mehr Airlines folgen dem Beispiel der Billigflieger und werben mit »supergünstigen« Handgepäck-Tarifen (sogenannte »HBO-Tarife«, kurz für »Handbaggage only«). Diese sogenannten »Light«-Tarife werden gern als große Errungenschaft vermarktet – sind aber nur im Ausnahmefall von Vorteil. HBO-Tarife beinhalten in aller Regel kein Aufgabegepäck, keine Sitzplatzreservierung, keine Vielfliegermeilen und weder Umbuchungs- noch Stornierungsmöglichkeiten.

Für Geschäftsleute, die für ein, zwei Nächte nur mit einem Bordtrolley über den großen Teich reisen, mögen sie interessant sein. Bei Urlaubsreisen sieht das anders aus: Sobald ein Koffer aufgeben will, lohnen sich die »Light«-Tarife nicht mehr. Der Preisunterschied zum nächsthöheren Tarif inklusive Aufgabegepäck ist durch die Bank kleiner als die Kosten für das Zusatzgepäck. Ein Beispiel: Bei einem Lufthansa-Flug fallen im »Light«-Tarif return 100 Euro für den Koffer an. Der »Basic«-Tarif ist nur 80 Euro teurer, enthält den Koffer sowie die Möglichkeit zu stornieren.

Mit besonders günstigen Einstiegspreisen wirbt die Low-Cost-Airline Wow Air. Mitnehmen kann man beim billigsten Tarif aber nur eine Handtasche (bzw. Laptoptasche). Schon für einen normalen Bordtrolley werden beim Online-Check-in 40 Euro pro Strecke extra berechnet, für einen aufgegebenen Koffer 54 Euro, so dass am Ende 94 Euro mehr zu zahlen sind; wer sein Gepäck erst am Airport aufgibt, muss 116 Euro zusätzlich berappen. Beim Billigflieger Norwegian kostet Gepäck online 52 bis 55 Euro zahlen, am Airport werden Fluggäste mit 160 Euro zur Kasse gebeten – pro Flugstrecke, versteht sich!

Zugelangt wird auch bei der Sitzplatzreservierung: Wer einen Standardsitz bei der Flugbuchung reservieren möchte, kann dies meist nur noch gegen Gebühr tun. Löbliche Ausnahmen sind Aeroflot, Delta Air Lines, Icelandair, Norwegian und United. Ansonsten hat jede Airline ihr eigenes Preiskonzept. Bei manchen sitzt man hinten gratis. Einige verlangen für die vorderen Reihen höhere Gebühren, bei anderen sind Fensterplätze teurer als Gang- oder Mittelplätze. Die billigsten Tarife sind oft von der Sitzplatzwahl ausgeschlossen oder haben höhere Reservierungsgebühren.

Bei mehreren Airlines lag die Gebühr für einen »stinknormalen« Sitzplatz auf einem Flug von Frankfurt nach New York und zurück bei über 80 Euro. Wer auf einem sogenannten »XL«-Sitz mit mehr Beinfreiheit Platz nehmen möchte, sollte vor der Buchung genau hinsehen: Preislich einsame Spitze im Test war United Airlines: Für den XL-Sitz auf Hin- und Rückflug verlangte die Airline stolze EUR 306 Gebühr.

Der vollständige Test, in dem außerdem die Zusatzgebühren für alkoholische Getränke aufgeschlüsselt werden, finden Interessierte in der aktuellen Ausgabe der Reisezeitschrift „Reise und Preise“.







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