Wo sich einst Kaiser, Adel und Künstler sonnten


15 Okt 2009 [15:36h]     Bookmark and Share


Wo sich einst Kaiser, Adel und Künstler sonnten

Wo sich einst Kaiser, Adel und Künstler sonnten



Opatija heißt das Schmuckstück an der Adria und zieht als das „Cannes“ Kroatiens mit seiner mondänen Hotellerie und blühenden Parks und Gärten nicht nur Tagestouristen aus Italien, Österreich und Ungarn an.

Wo sich einst Kaiser, Adel und Künstler sonnten

Opatija heißt das Schmuckstück an der Adria und zieht als das „Cannes“ Kroatiens mit seiner mondänen Hotellerie und blühenden Parks und Gärten nicht nur Tagestouristen aus Italien, Österreich und Ungarn an.

Opatija. Der Hafen des Seebades nahe Rijeka an der Adriaküste – eine Idylle in der späten Septembersonne. Segel- und Sportboote schaukeln im Hafenbecken. Am Abend nehmen betagte Fischerkähne tuckernd Kurs aufs offene Meer. Wenn sie nach Stunden zurückkehren, sind die Netze gefüllt mit dem Besten aus Kroatiens sauberen Gewässern: Forellen, Karpfen, Zander und Sardinen. Die kulinarischen Köstlichkeiten landen später – wohl hergerichtet – auf den gedeckten Tischen der zahlreichen Restaurants und Tavernen der Umgebung. Auch Blanka Lazarin, die im bekannten Feinschmecker-Stübchen Hemingway gleich vis-à-vis der Hafenidylle ihre Gäste verwöhnt, profitiert von den Fangkünsten. Heute serviert die junge Gastronomin Fischspezialtäten vom Rost, Scampis vom Kvaner, wilder selbstwachsender Spargel, Kastanien aus Lovran und Trüffel aus Istrien. Das fulminante Mahl bietet die rechte Grundlage für einen Erkundungstrip durch  die Stadt – das „Cannes“ Kroatiens.

Verwinkelte Treppenstufen führen vorbei an historischen Wehrmauern, Kirchen und Klöstern hinauf zum höchsten Punkt des renommierten Bades, das bereits 1889 zum Kurort erklärt wurde. Heute gehört das exklusive Ambiente der multikulturellen Szene. Tagesgäste aus Österreich und Italien und Ungarn sitzen genüßlich bei Kaffee und Kuchen beisammen, stets mit Blick auf mondäne Grandhotels aus der Zeit der Belle Epoque, zeitlos schöne Prachtvillen und immergrüne Gärten und Parks. Dort, wo früher die Wiener High Society lustwandelte und  im gesunden Mikroklima am Fuß des Berges Ucka Erholung suchte, wurde aus Opatija ein Seebad der internationalen Gesellschaft. Das mediterrane Flair  ist in den Gassen und Straßen spürbar und erinnert an die Zeit der K&K.- Monarchie, als Prominente, Künstler und gekrönte Häupter den Ort für sich entdeckten. Zwar lassen bröckelnde Fassaden und verblichene Farben hier und da erkennen, daß die von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis 1914 währende Blüte des Bades schon lange der Vergangenheit angehört. Doch gerade der morbide Charme macht für viele Besucher den Reiz  Optija`s aus. Man kann in Häusern absteigen, wo schon Kaiser und Könige nächtigten. Dazu zählt das Hotel „Kvarner“, das nach dem Vorbild der Schlösser Schönbrunn und Versailles entstand und als erstes Hotel an der Ostküste der Adria Gäste empfing.

Die Villa Schratt, die Österreichs Kaiser Franz Joseph I mit seiner Konkubine Katharina Schratt zum Liebesnest machte, ist heute ein Casino. Damals soll seine Hoheit, erzählt  Tourismuschef Pavlovic, dem Gebäude  regelmäßig durch einen unterirdischen Weg  Besuche abgestattet haben. Unerkannt, versteht sich.

Die ausladenden Parks und Gärten von Pattija (übersetzt: „ Abtei“) entstanden vor mehr als 160 Jahren, als die ersten Touristen kamen. Rund um die Benediktiner Abtei des St. Jacob wuchsen im gerade eröffneten Park damals wie heute Magnolien, Zypressen und Palmen, auch Bambuspflanzen und Zedern. Von Dezember bis April blühen Kamelien, die von den Philippinen importiert wurden, und sorgen mit ihren roten, rosa und weißen Blüten für mediterrane Stimmung. Ein Spaziergang  entlang dem zwölf Kilometer langen Uferweg „Lungomare“ führt den Besucher vom Fischerdörfchen Volosko entlang der Küste bis ins 1000 Jahre alte Lovran. Zahlreiche Herrenhäuser und Schlösser erinnern daran, das seit der Römerzeit, viele Patrizier Lovran zu ihrem Sommersitz wählten.

„Anders als in den meisten Küstenorten ruht der Gästebetrieb im Seebad praktisch nie“, unterstreicht Goran Pavlovic die touristische Bedeutung Opatija`s für den Fremdenverkehr.  Viele nutzen die kristallklare Adria und den angrenzenden Naturpark für sportliche Aktivitäten. Für Urlauber ohne Höhenängste, die die Panoramaküste aus der Vogelperspektive erleben wollen, warten nahe Startplätze für Paragliding und Drachenfliegen.

Günter von Saint-George

Informationen: Kroatische Zentrale für Tourismus, Kaiserstraße 23, 60311 Frankfurt, Kaiserstraße 23, Tel: 069-2385350, im Internet unter www.visitkroatien.de

 

 

 

 

 

 

 

 

 







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