Im Boot zum Bauerngolf


03 Aug 2010 [15:43h]     Bookmark and Share




Im Boot zum Bauerngolf
Auf Wasserwegen in und rund um Amsterdam wartet das urige Holland
Wenn Bootsführer Erik Musegaas mit seiner luxuriös augebauten Barkasse „Panta Rhei“ mit Gästen die Grachten Amsterdams durchquert, hat er viel zu erzählen: Geschichte

Statt Autobahn, mal die Wasserstraße wählen. Entschleunigung ist angesagt: Dafür gibt es Hollands Grachten und Kanäle. Sie verbinden Amsterdam mit dem grünen Umland. Auf dem Boot unterwegs zu sein verspricht Lust auf Langsamkeit und empfiehlt sich als Ausflüge der besonderen Art. In der nahen Umgebung der City finden sich endlose Kanäle für spannende Entdeckungstouren auf dem Wasser.

Im Boot zum Bauerngolf

Auf Wasserwegen in und rund um Amsterdam wartet das urige Holland

Wenn Bootsführer Erik Musegaas mit seiner luxuriös augebauten Barkasse „Panta Rhei“ mit Gästen die Grachten Amsterdams durchquert, hat er viel zu erzählen: Geschichte und Geschichten von bunt bemalten Hausbooten mit baumbepflanztenTerrassen, von reich verzierten Fassaden traditioneller Kaufmannshäuser, monumentalen Gebäuden mit malerischen Giebeln und dem „schmalsten Häuschen“ der Stadt. „Meistens sind es kleine Gruppen, die sich dieses kleine maritime Vergnügen gönnen“, weiß der Kapitän. „Hochzeitspaare wollen es feiner und buchen eine Dinnercruise“., sagt Musegaas von der Reederei „Amstelland“. So können sie bei einem kulinarischen Abendessen vom Wasser aus die in Licht getauchte Kulisse der Multi-Kulti-Metropole genießen.

Romantische Stille und grüne Landschaften warten eine knapp halbstündige Autofahrt entfernt auf dem Fluss Sparne bei Harlem. Die Küstenstadt, Geburtsort berühmter niederländischer Maler mit seinem verwinkelten, altholländischen Marktplatz, ist Ausgangspunkt für einen Schiffsausflug in den Nationalpark Zuid Kennemerland. Wer mehr über die Geschichte erfahren will, wie das Nachbarland mit den Wassergewalten über Jahrhunderte hinweg umgegangen ist, erfährt Wissenswertes in einem historischen Dampfpumpwerk bei Bloemendaal.

Lust auf Langsamkeit

In der Käsestadt Edam, dem nächsten Ziel, wartet Jan Mens mit seinem „Flüsterkutter“. Ehemals war sein Flussgefährt ein Frachtboot, das auf dem Kanal der Edamer Gemüse und Weizen transportierte. Heute tuckert der Landwirt seine Gäste in einem von einem Elektromotor angetriebenem Kahn fast lautlos durch zahllose Brücken von Dorf zu Dorf. Eine Stippvisite in einem traditionellen Käselager darf dabei nicht fehlen. Im „De Koophandel“ werden seit 1916 über 40 Sorten traditionell gelagert. Inhaberin Marlis Aten lädt zu kostenlosen Probierhäppchen ein und verweist fast nebenbei auf eine Attraktion, die Edam an jedem Mittwoch im Juli und August zu bieten hat. Auf dem berühmten Käsemarkt erfahren Touristen, wie Bauern früher per Kahn, Pferd oder Wagen das Lebensmittel zum Markt brachten, aber auch wie der Handel per Glockengeläut, Feilschen und finalem Handschlag zum Abschluss kam.

Freilichtmuseum Volendamm

Die Wasserstraße führt weiter nach Volendam. Im Hafen der kleinen Stadt treffen wir auf eine alte Trachtentradition. An den Molen sitzen Fischer mit groben Strickjacken und bauschigen Hosen, so wie Männer vom Meer sich seit Jahrhunderten kleiden. Frauen haben gestreifte Schürzen umgebunden und tragen Flügelhauben aus Spitze. Volendamm ist mit seinen typischen Holzhäusern und kleinen Gässchen rund um die mittelalterliche Sint Vincentskeerk ein großes Freilichtmuseum mit Motivgarantie nicht nur für Profifotografen. Ehe es zurück an Bord des kleinen Kanalboots geht, lockt köstlicher Duft von Bratfisch zum Imbiss.

So gestärkt hält Skipper Jan Mens auf dem Wasserweg durch das immer grüne Naturschutzareal Waterland Kurs Richtung Ouderkerk. Auf dem Bauernhof „Boerij Polderzicht“ lädt Inhaberin Annemiek Korrel zu nicht ganz ernst gemeinter, sportlicher Aktivität ein. „Bauerngolf“ nennt sich das ländliche Event, bei dem mit einem Holzschuh an einer Stange Bälle in Löcher auf urigen Kuhwiesen zu schlagen sind. „Das Sportabenteuer mit Spaßfaktor wird bei meinen Gästen immer beliebter“, stellt  Annemiek Korrel erfreut fest und kommentiert unsere Versuche, mit Schlägern die handballgroßen Bälle in Löcher zu versenken mit nachsichtigem Schmunzeln. Die meisten landen im Nass der das „Spielfeld“ umgebenden Gräben. Wobei wir wieder beim wichtigsten niederländischen Element, dem Wasser, wären.

Günter von Saint-George

Allgemeine Informationen: Niederländisches Büro für Tourismus und Convention,Tel: 0221 925717-0, im Internet unter www.niederlande.de.

Vom 19. bis 23. August steht Amsterdam im Zeichen „Sail Amsterdam 2010“, des größten nautischen Festivals weltweit. Im Themenjahr bietet die Metropole überdies maritime Veranstaltungen auf und rund um das Wasser. (www.amsterdamwatersensations.com)

Für Übernachtungen auf dem Wasser hält das Amstel Botel, das gleich gegenüber vom Amsterdamer Hauptbahnhof am Nordufer der IJ ankert, über 175 komfortable Kabinen bereit. Tel: 0031206264247 oder unter www.amstelbotel.nl.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 







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