Gerechter Handel und nachhaltiger Tourismus als Motor


15 Mai 2006 [08:32h]     Bookmark and Share




2. INTERNATIONALES FORUM FÜR NACHHALTIGEN TOURISMUS UND GERECHTEN HANDEL (FITS) IN MEXIKO

Frankfurt – Im zweiten Internationalen Forum für nachhaltigen Tourismus und gerechten Handel (FITS) wurden neben der zivilen Gesellschaft und den Unternehmen auch Regierungen und internationale Institutionen dazu aufgerufen, an verschiedenen Vorschlägen zur Stärkung des gerechten Handels und der Bekämpfung der Armut mitzuarbeiten. Das Forum fand Ende März in Tuxtla, Gutiérrez, im Staat Chiapas statt.

Nachhaltiger Tourismus hat bei dieser Zusammenkunft ebenfalls eine wichtige Rolle eingenommen, da er ergänzend und bereichernd für den gerechten Handel wirkt. Er fördert die Verständigung zwischen verschiedenen Völkern, den Respekt unterschiedlicher Kulturen und Gerechtigkeit. Zusätzlich ebnet er den Weg für gerechten Handel, indem Dienstleistungen in direktem Kontakt von Produzenten und Reisenden verkauft werden.

Nachhaltiger Tourismus sollte sowohl von lokalen und nationalen Regierungen, als auch von professionellen Organisationen der Branche unterstützt werden, um einen Tourismus bieten zu können, der die Umwelt, die sozialen Rechte und die Kulturen aller Völker respektiert.

Präsident Vicente Fox Quesada eröffnete das zweite Internationale Forum für nachhaltigen Tourismus und gerechten Handel mit Betonung auf die Bedeutung des nachhaltigen Tourismus, den er als „unabdingbar für die Entwicklung der Völker und Gerechtigkeit in der Welt“ bezeichnete. Er hob auch hervor, wie wichtig der Tourismus für Mexiko ist, der mit 22 Millionen Besuchern letztes Jahr bereits die drittgrößte Einkommensquelle darstellte. Ca. 10 Prozent der Beschäftigten arbeiten in dieser Branche.

Sozialer Tourismus wird in Mexiko groß geschrieben. Beispielsweise werden im Staat Chiapas (Austragungsort des Forums) mehr als 50 Ökotourismus-Projekte durchgeführt, die von indigenen Gemeinden unterstützt und verwaltet werden. Fox erklärte, dass zahlreiche Gemeinden dank des sozialen Tourismus ihre Lebensqualität verbessern konnten, und er betonte das Engagement seiner Regierung für diese Art von Tourismus, die „für das Wohlbefinden der Menschen, die regionale und gemeinschaftliche Entwicklung“ eine wichtige Rolle spielt.

Das Forum endete mit einer Reihe von politischen Empfehlungen, die von den Teilnehmern erarbeitet worden waren. So sollen die Regierungen dazu aufgerufen werden, nachhaltigen Tourismus konkret in ihre nationale Entwicklungspolitik und ihre Programme zur Armutsbekämpfung mit einzubinden. Die Wirtschaftspolitik muss die geeigneten Bedingungen für gerechten Handel und nachhaltigen Tourismus schaffen und dabei den nationalen, regionalen und kommunalen Bereich im Auge behalten. Außerdem sollen die geplanten Programme und Infrastrukturen mit Hilfe eines Fonds finanziert werden, in den von Regierungen und internationalen Organen investiert wird.

Mit Hilfe des gerechten Handels wird auch die Gerechtigkeit im internationalen Handel gestärkt, da bessere Bedingungen und die Rechtssicherheit kleiner Produzenten und Arbeiter in Randzonen garantiert sind. Gerechter Handel trägt zu nachhaltiger Entwicklung bei und erlaubt es, eine langfristig wirtschaftliche Beziehung zwischen Produzenten und Konsumenten aufzubauen, die auf Transparenz, Dialog und Respekt basiert: es wird unter besseren Bedingungen produziert und die Konsumenten bekommen qualitativ hochwertigere und nachhaltige Produkte.

Derzeit ermöglichen 60 Länder in Afrika, Asien und Lateinamerika den gerechten Handel und unterstützen so 5 Millionen Produzenten, Plantagen- und Fabrikarbeiter in abgelegenen Regionen.

Die internationale Vereinigung für gerechten Handel (International Fair Trade Association, IFAT) hat fast 300 Unternehmen und Organisationen als Mitglieder, während die Fairtrade Labelling Organizations (FLO) auf allen Kontinenten sogar 20 eingeschriebene Organisationen, 600 Zusammenschlüsse von Produzenten und fast 1000 Handelsunternehmen zählen, die nach den Regeln des gerechten Handels wirtschaften.







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